Erich Bauer

Juli ist es. Eigentlich gehört der Monat zu den schönsten des ganzen Jahres, denn die Sonne zieht durch das Tierkreiszeichen Krebs, und da der Mond der Herrscher des Jahres 2020 ist, und dieser Mond wiederum mit dem Krebszeichen verwandt ist, sollten wir jetzt voll in den Genuss dieser Krebs-Energie gelangen. Wohlgefühl sollte aufkommen, das uns von oben bis unten und wieder zurück erfüllt. Bilder die dazu passen, sind glückliche Familien, ein Sommertag am Badesee, Kirschernte, lauschige Abende im Biergarten.

Aber wir haben immer noch Corona und damit Maskenpflicht (in Deutschland). Und es sieht nicht so aus, dass wir damit fertig sind: kein Tag vergeht ohne eine Ermahnung. Auch aus astrologischer Sicht gibt es keine Entwarnung: Saturn zieht auf seinem Rückwärtslauf am 2. Juli wieder in das Sternzeichen Steinbock ein. Pluto und Jupiter wiederum wandern gemeinsam und eng umschlungen rückwärts durch den Steinbock: Wer ist stärker, Pluto, Jupiter oder Saturn? Beginnen wir mit Saturn, dann ist damit zu rechnen, dass neue Anweisungen und Verbote kommen, denn Saturn im Steinbock vertritt die öffentliche Ordnung. Gewinnt Jupiter, dann finden wir erstens den passenden Impfstoff und zweitens kommen wir noch einmal glimpflich davon. Gewinnt Pluto, geht weiter die Angst vor Corona und damit vor dem Tod um. Können wir etwas tun? Vielleicht sollten wir aufhören, das Ganze nur als tragischen Unfall oder schicksalhaftes Geschehen nehmen, und uns fragen, was der tiefere Sinn der Krise ist?

Ich habe da so meine eigene Idee. Wenn wir uns jetzt eine Maske vors Gesicht halten, offenbart das unsere Angst vor dem Tod, letztendlich unsere Vergänglichkeit. Wenn ich dann durch die Stadt laufe und überall Menschen mit Gesichtsmasken begegne, kommt mir der Gedanke an einen Totentanz, wie ihn Wolfgang von Goethe in seinem berühmten Gedicht beschrieben hat. „Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein, Gebärden da gibt es vertrackte; Dann klippert’s und klappert’s mitunter hinein, Als schlüg‘ man die Hölzlein zum Takte. …“ Allerdings „tanzen“ hier in den Straßen keine Gerippe, sondern Menschen.

Und Jupiter? Zum einen trägt Jupiter dazu bei, dass sich Corona an keine Grenzen hält. Sie ist in jedem Land und überall, weltweit. Aber Jupiter gilt in der Astrologie ja auch als Überbringer kosmischer Einsichten. Will er uns daran erinnern, wie sehr wir uns an das Leben und seine Statussymbole klammern? Vielleicht schickt uns der Himmel diese Pest, um uns zu sagen: „Memento mori!“ Bedenke, dass du sterblich bist! Dazu passt, dass es jeden treffen kann, auch solche, die im Geld schwimmen, wie jener Fleischfabrikant aus Gütersloh, der in seiner Fabrik manchmal über 1000 Arbeiter beschäftigt und am Tag 2.000 Schweine verarbeiten ließ. Jetzt ist seine Fabrik geschlossen. Oder Novak Djokovic: Die Nummer eins der Tenniswelt. Er wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Am 2. Juli rückt Saturn wieder im Steinbock ein. Viele Staatsmänner in der ganzen Welt verkünden schon seit längerem, dass es eine weitere Seuchenwelle geben wird, und dass sie reagieren werden: Noch mehr Regeln und damit Aufforderung zum Totentanz. Uranus befindet sich im Stier. Zum einen kippt das viele finanzielle Sicherheiten und Selbstverständlichkeiten. Vielleicht wird es auch noch schlimmer. Viele unken, dass unser Geld entwertet werden wird. Zum Uranus im Stier passen natürlich auch die eineinhalb Meter, mit denen wir uns jetzt nur noch begegnen dürfen: Uranus im Stier signalisiert Angst vor Enge und Nähe. Ich kenne einen Mann mit Uranus im Stier, der mir stolz erzählte, dass er noch nie in seinem langen Leben (er ist 81 Jahre alt) einen Aufzug betreten hat. „Da bekomme ich doch lebensbedrohliche Zustände.“

Neptun ist in den Fischen. Das bestärkt mich, dass sich in der Coronakrise eine höhere Dimension verbirgt. Ist es die unendliche Liebe der Existenz, die uns eine Warnung zukommen lässt? Die uns heilen will von unserem völlig überfrachteten Lebensstil? Die uns insbesondere darauf aufmerksam machen will, dass das Leben endlich ist und der Tod auf jeden wartet? Interessant ist dazu ein Hinweis: In den vergangenen Jahrhunderten kam es immer wieder zu fürchterlichen Pestepidemien, zum Beispiel 1350 und 1720. Jedes Mal stand Pluto im Skorpion und einige Mal befand sich auch Jupiter ganz nahe bei ihm – also ähnlich wie heute. Pluto ist wie bereits gesagt der Stern, der den November regiert, den Monat, in dem die Natur stirbt und damit ein neues Frühjahr vorbereitet.

Will uns die Coronakrise auf eine neue Epoche vorbereiten? Müssen wir loslassen, damit etwas Neues beginnen kann? Und noch etwas hört man, wenn man zurückschaut: wenn eine Pest ausbrach, war sie immer verbunden mit Aufständen. Auch weil man nichts mehr zu essen hatte, kam es zu schrecklichen Plünderungen. Sicher hatten die Randalierer in Stuttgart genug zu essen, aber wer weiß, ob sie nicht in einem früheren Leben schon dabei gewesen sind?

Liebe Freunde der Astrologie, all das sind Spekulationen. Vielleicht gelingt es mir damit, Ihr Bewusstsein ein wenig in eine andere Richtung zu lenken.

Ihr Erich Bauer