April 2021

Kaiser Saturn

Jetzt ist es so weit!

Am 20. März, um 10:40 Uhr, wurde Saturn auf den Thron gesetzt. Er regiert. Ehrlich gesagt muss ich mich damit ausgiebig beschäftigen. Ich weiß nämlich nicht genau, was es bedeutet. Daher zunächst einmal die astrologischen Grundlagen: Jedes Jahr regiert ein anderer Planet. Dabei zählen nur die klassischen, also Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Das sind Sieben an der Zahl, so dass alle sieben Jahre der gleiche Planet auf den Thron steigen darf. Was noch wichtig ist: Ein astrologisches Jahr beginnt immer mit dem Frühlingspunkt, also dem Übergang vom Zeichen Fische (dem letzten Zeichen im Tierkreis) in den Widder (dem ersten Zeichen).

Nun schlussfolgert jeder, der auch nur ein bisschen Ahnung von Astrologie hat, dass es ein schwieriges, wenn nicht sogar ein schreckliches Jahr werden wird. Gilt doch Saturn in der Astrologie als Verkörperung von Strenge, sozusagen des Lebens Müh’ und Plage. Dazu passt auch, wenn man die momentane Situation auf unserer Welt betrachtet: Wir werden kontrolliert, beschnitten, unterdrückt. Also ein besseres Szenario, um die Regentschaft von Saturn plausibel zu machen, gibt es gar nicht.

Und was nun?

Müssen wir also jetzt das ganze Jahr mit Masken herumlaufen und dürfen am Abend kein Bier mehr trinken? Reisen in irgendwelche wärmeren Urlaubsgegenden sind sowieso verboten oder verpönt. Schrecklich, nicht wahr? Wie gesagt, ich weiß nicht so recht. Denn dieser Saturn, der regiert, befindet sich ja das ganze Jahr über im Tierkreiszeichen Wassermann. Was dieses Sternzeichen angeht, ist sich die astrologische Welt ebenfalls sicher, dass sich der nicht einfach so unterdrücken und klein machen lässt. Sich anpassen und in irgendwelche Formen zwängen lassen? Niemals!

Daraus könnte man jetzt schlussfolgern, dass es weiter darum geht, ob man nicht noch ein bisschen mehr Corona-Regeln befolgen muss oder weniger, weil sich der Wassermann das nicht gefallen lässt. Ein gutes Beispiel dafür war der Beschluss am 23. April mit dem Lockdown über Ostern und der Rücknahme am nächsten Tag. Jetzt kommt noch etwas ganz Wichtiges dazu: Pluto, dieser alte Grantlhuber und Totengräber, befindet sich das ganze Jahr über im Steinbock. Eigentlich kann das nur bedeuten, dass all das, was der Steinbock repräsentiert, also auch sämtliche aus reiner Todesangst resultierenden Versuche, das Leben zu verlängern, letztendlich erfolglos bleiben. Setzt sich also Pluto im Steinbock durch, offenbaren sich die Reglements aller Regierungen der Welt letztlich als Farce und ernten irgendwann schallendes Gelächter. Auch dafür ist das soeben erwähnte „Oster-Debakel“ ein wunderbares Beispiel.

Jupiter

Jetzt kommt noch Jupiter dazu. Dieser Planet bewegt sich bis 13. Mai mit Saturn im Tierkreiszeichen Wassermann und geht dann hinüber in die Fische, kehrt aber Ende Juli wieder zurück in das Zeichen Wassermanns. Sollte uns dieser Jupiter, dieser göttliche Glücksplanet, nicht eigentlich Besseres zukommen lassen, als das was uns Saturn vorsetzt? Und überhaupt, ein Saturn im Wassermann ist nicht der gleiche Saturn wie man ihn sonst kennt. Er ist einer, der erfinderisch, ja regelrecht genial macht und uns Möglichkeiten schenkt, aus dem was ist das Beste zu machen?

Jetzt bin ich genau an dem Punkt, den ich anfangs angekündigt habe, dass ich nicht weiß, wie das Ganze ausgeht. Aus rein astrologischer Sicht sollte es jetzt schon besser werden. Aber vielleicht braucht es einfach noch ein bisschen Zeit, bis sich der Kosmos durchsetzt, der bestimmt nicht verlangt, dass wir weiter eingehüllt und distanziert zu unseren Mitmenschen durch die Gegend schleichen müssen. Ich hoffe – und ich baue auf die Sterne. Jetzt muss ich doch noch Uranus erwähnen. Dieser Planet steht schon seit längerem im Stier. Diesen Herrn mache ich mitverantwortlich, dass wir in unserem normalen und praktischen Alltagsleben so gebeutelt werden und kaum mehr tun dürfen, was eigentlich unser Privileg ist, nämlich abends in eine Kneipe gehen, Leute besuchen usw. und sofort. Dieser Uranus im Stier ist sicher dafür verantwortlich, dass wir uns immer weniger real begegnen und immer mehr via Internet. Das passt zu ihm. Und er steht bis Ende Juni im Quadrat zu Saturn im Wassermann, was seine Wirkung bestimmt noch verstärkt. Heißt das, dass jetzt das Zeitalter Wassermann beginnt, welches wir schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts besungen haben? Dann sieht es aber ganz anders aus, als wir uns das damals erträumt haben. Wir werden sehen.

Neptun

Freunde, ihr seht, auch die Astrologie tappt ein bisschen im Nebel. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, das Neptun, der große Vernebler, im Tierkreiszeichen Fische steht. Aber irgendwie laufen meine Vorstellungen über die Zukunft manchmal auch in eine Richtung, die mir selbst ausgesprochen unheimlich ist, nämlich dass wir wirklich in eine neue Zeit geraten, von der wir noch nicht wissen ob und wie sie uns gefällt. Vielleicht kommt es wirklich nur darauf an, dass jeder sich aus der Außenwelt mehr zurückzieht und sich dafür der Welt nähert, die durch keine noch so perfide Coronamaßnahme in Mitleidenschaft gezogen werden kann: Ich meine unser Bewusstsein. Wenn wir uns dorthin begeben, so wie in einen hohen Turm, der über alles hinwegschaut, wird alles leichter.

Nun gut, ich weiß auch, dass der Aufenthalt in diesem Turm immer nur vorübergehend möglich ist, weil wir eben keine erleuchteten Übermenschen sind. Aber dann und wann tut der Blick von außen und oben wirklich gut. Schließlich, was bleibt uns sonst noch für eine Wahl? In diesem Sinne: Bleiben sie heiter!

Uranus im Stier

Jetzt noch ein paar weitere, astrologische Details zum April: Es tobt ein Kampf zwischen Uranus im Stier und Saturn im Wassermann: Saturn zieht durch das erste Drittel in diesem Sternzeichen, Saturn bewegt sich auf Mitte Wassermann zu. Aber das Quadrat zwischen beiden bleibt, wenn es sich auch schwächt. Also geht der Kampf zwischen denen, die die Wirkung der Corona-Seuche fürchten, und denen, die meinen, dass es nichts zu befürchten gibt, auch den ganzen Monat April weiter.

Die Sonne zieht bis zum 19. April durch den Widder. Neumond ist in der Nacht vom 11. auf 12. April. Der Vollmond wiederum in der Nacht vom 26. auf 27. Merkur schlendert bis 4. März durch das Zeichen Fische wechselt dann in den Widder und verlässt dieses Zeichen Richtung Stier am 19. März. Venus erfreut mit ihrer Anwesenheit im Widder und macht uns allen ein bisschen Feuer, weckt Frühlingsgefühle, zu denen bekanntlich auch die Liebe gehört. Mars unterstützt sie. Er treibt sich nämlich fast den ganzen Monat in den Zwillingen herum.

Ich wünsche uns allen mehr kosmischen Weisheit, um mit diesem irdischen Theater umgehen zu können.

Herzliche Grüsse
Ihr Erich Bauer