Überblick für den Monat Dezember
Autor: Mona Riegger
Im letzten Monat des Jahres will das letzte Zeichen im Tierkreis die Zeitqualität beschreiben. Das Fische-Zeichen steht im Neumondhoroskop am Aszendenten und setzt mit seinen Herrschern Neptun und Jupiter Themenschwerpunkte, die unterschiedlicher nicht sein könnten…
Würden wir nur Neptun betrachten, ließe seine Stellung im 12. Haus sowie sein Quadrat zum Neumond vermuten, dass das Jahr eher ruhig und beschaulich ausklingt. Das Bedürfnis nach Rückzug und Abgeschiedenheit, nach Entspannung, Erholung, Schlaf, ist bei einer derart starken Fische/Neptun-Betonung groß.
Darüber hinaus steht Chiron am Aszendenten, was einen Art „kollektiven Heilungsbedarf“ anzeigt. Drohende Massenentlassungen, Brexit, Trump-Wahl, u. ä., haben der Kollektivseele anscheinend zugesetzt. Die Angst vor dem was kommen mag und/oder die Trauer darüber was ist, spiegelt sich in dieser Konstellation genauso wider, wie die zum Jahreswechsel obligatorischen Vorsätze, im neuen Jahr nicht mehr zu rauchen, weniger Alkohol zu trinken, authentischer zu leben oder gar eine Therapie zu beginnen.
Apropos Trump-Wahl! Etliche haben mich gefragt, wie es sein kann, dass die im November-Text beschriebene „Skorpion-Lilith for president“ allem Anschein nach nun doch von Donald Trump verkörpert wird.
Gute Frage, denn Lilith symbolisiert tatsächlich in erster Linie weibliche Energien. Doch jenseits der geschlechtlichen Zuordnung steht Lilith für Ausgegrenztes, Abgelehntes, Übersehenes sowie für sogenannte „schwarze Schafe“ und „blinde Flecken“. Die Rebellion der Ausgegrenzten, mit eingeschlossen.
Es hat bei dieser Wahl (dank US-Wahlrecht) demnach ein Mann gewonnen, der von einer Mehrheit stärker ausgegrenzt und abgelehnt wurde, als es eine erste US-Präsidentin je hätte sein können. Insofern verkörperte Trump wohl noch stärker die Themen einer Skorpion-Lilith, als Clinton. Ganz abgesehen davon, dass sich auch in Trumps Wählerschaft viele „Abgehängte“ tummelten.
So oder so, die Skorpion-Lilith wird auch im Dezember eine gewichtige Rolle spielen! In unseren Breitengraden steht sie stark im 8. Haus, im Aspekt zum Aszendenten sowie zur Venus/Pluto-Konjunktion. Diese wiederum steht mit Jupiter, dem zweiten Themenschwerpunkt diesen Monats, in nicht ganz einfacher Verbindung.
Als antiker Herrscher der Fische bildet Jupiter den Gegenpart zur oft schwer fassbaren Neptun-Energie. Jupiter steht im 7. Haus, dem Haus der Kontakte, Begegnungen und Partnerschaften. Hierdurch werden im Dezember auch Beziehungen zu einem wichtigen Thema und, da Jupiter in Opposition zu Uranus und im Quadrat zu Venus/Pluto steht, vor allem die eh schon komplizierten.
„Weder mit dir, noch ohne dich!“ könnte die Überschrift lauten, unter der diese Komplikationen näher beschrieben werden. Man kommt aus unterschiedlichsten Gründen nicht voneinander los (Venus/Pluto), sucht aber dennoch Wege, sich zu befreien oder zumindest häufigere Alleingänge zu wagen (Uranus).
Uranus will Freiraum, Venus/Pluto klammert und mit Lilith kann dann noch eine weitere Energie hinzukommen, die sich nicht selten als Dritte/Dritter im Bunde manifestiert. Klassische Dreiecksverhältnisse, bei denen sich zwangsläufig ein Part ausgegrenzt, verschwiegen oder übergangen fühlt.
Ob unter Liebenden, Familienangehörigen, Arbeitskollegen oder unter Staatenbündnissen, in angespannten Beziehungen könnte derzeit aber ausgerechnet Lilith einen harmonisierenden Beitrag leisten. Sofern man ihre Botschaft ernst nimmt und deshalb besonders darauf achtet, ob es im eigenen Umfeld Ausgrenzungen gibt.
Sollte sich im Familien-, Freundes-, oder Kollegenkreis nämlich jemanden finden, den man auf gar keinen Fall bei diversen Weihnachtsfeierlichkeiten oder sonstigen Events dabei haben will, ist ganz sicher ein Lilith-Thema mit im Spiel.
Ihm nimmt man die Schärfe sowie einen Großteil seiner destruktiver Macht, wenn man dem/der Ungeliebten einen Platz freihält und vielleicht sogar die Hand reicht. Die eigentlich versöhnliche, friedliebende und äußerst spirituelle Neptun-Zeit ebnet hierfür den Weg.
„Der Weise lässt die Art, wie er einen geliebten Menschen behandelt, auch dem Ungeliebten zuteil werden“. Mong Dsi, konfuzianischer Philosoph (*372 v. Chr.)
Die wichtigsten Konstellationen im Dezember
Vollmond Zwillinge/Schütze – exakt am 14.12. um 1:06 Uhr
Sonne Quadrat Neptun – exakt am 1.12.
+ Gute Zeit für:
Ausspannen, Seele baumeln lassen, sich künstlerisch betätigen.
– Schlechte Zeit für:
Schwere körperliche Arbeit, Grundsteinlegungen, Neugründungen, Geschäftseröffnungen.
Sonne Konj. Saturn – exakt am 10.12.
+ Gute Zeit für:
Disziplin und Durchhaltevermögen, Verantwortung übernehmen, sich Selbstzweifeln stellen, Grenzen ziehen, Kompetenz beweisen.
– Schlechte Zeit für:
Relaxen, Entspannen, gemütliches Beisammensein.
Merkur rückläufig vom 19.12. bis 8.1.17
+ Gute Zeit für:
Ausmisten, Schreibtisch abarbeiten, Papiere ordnen, längst überfällige Telefonate führen oder liegen gebliebene Briefe beantworten.
– Schlechte Zeit für:
Verträge, Computer- oder Telefonkäufe, Reisen, Verhandlungen aller Art.
Venus Trigon Jupiter – exakt am 25.12.
+ Gute Zeit für:
Ausgehen, jemanden kennen lernen, sich verlieben, sich etwas Besonderes gönnen, Freundschaften pflegen.
– Schlechte Zeit für:
Trübsal blasen und Askese.
Neumond am 29.12. um 7:53 Uhr
+ Gute Zeit vor Neumond für:
Meditation, In-sich-Gehen, Abschluss mit Altem.
+ Gute Zeit nach Neumond für:
Neubeginn aller Art.
Für wichtige Vorhaben im Dezember
Eher gute Zeiten: 4.-5., 11., 14., 17., 31.
Eher schwierige Zeiten: 2., 9., 20., 29.-30.
Autor: Mona Riegger
Mona Riegger ist seit 1980 als Astrologin beratend und unterrichtend tätig. Buchautorin,
Dozentin und Herausgeberin des astrologischen Online-Magazins „Sternwelten“ www.sternwelten.net
Kontakt: info@astrologie-in-berlin.de
Internet: http://www.astrologie-in-berlin.de
Im Zeichen der Uranus/Neptun-Spiegelung
Autor: Olaf Staudt
Der Dezember steht – noch stärker als der November – im Zeichen der Uranus/Neptun-Spiegelung. Die Verbindung bleibt den ganzen Monat hindurch mit einem Orbis von wenigen Bogenminuten bestehen, so dass einmal mehr dramatische Entwicklungen zu befürchten sind. Unter Uranus/Neptun treten Ereignisse in der Regel schnell und ohne Vorwarnung ein, was für Ängste, Unsicherheit, chaotische Zustände und Gefühle der Ohnmacht sorgen kann. Denkbare Entsprechungen werden unten im Abschnitt Uranus/Neptun genannt.
Am 3. Dezember steht Sonne in Mars/Saturn. Auf der mundanen Ebene ist rund um dieses Datum mit einem oder mehreren krisenhaften Ereignissen zu rechnen.
Ein weiteres markantes Zeitband ergibt sich an den Tagen um den 10. Dezember, wenn Sonne in Konjunktion mit Saturn steht. Hier können Missstände oder schlechte Nachrichten die Stimmung trüben. An den Finanzmärkten könnte es abwärts gehen.
Kritisch sieht außerdem der Vollmond vom 14. Dezember aus, der in Opposition zu Saturn stattfindet und in der Achse Mars/Uranus, wobei zu dieser Zeit auch die Uranus/Neptun-Spiegelung ihre stärkste Annäherung erfährt (siehe Abbildung unten). Hier haben wir es einmal mehr mit äußerst spannungsgeladenen Konstellationen zu tun, die im ungünstigsten Fall mit einem oder mehreren krisenhaften Ereignissen korrelieren.
Am 19. Dezember wird Merkur rückläufig (bis 8. Januar 2017). Erfahrungsgemäß korrelieren die Rückläufigkeiten Merkurs mit Zeiten, in denen sich überzufällig häufig Probleme oder Verzögerungen in den Bereichen Kommunikation, Information, Transport und Verkehr ergeben. Typischerweise werden Fakten übersehen, Meinungen geändert und Aufträge storniert. Am besten legen Sie wichtige Verhandlungen und Vertragsabschlüsse so, dass sie nicht in die genannte Periode fallen.
Außerdem hat die Erfahrung gezeigt, dass gerade während der Rückläufigkeitsphasen Merkurs politische oder wirtschaftliche Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden. Fast immer erweisen sich diese später als wenig durchdacht oder fehlerhaft, so dass Nachbesserungen notwendig sind.
An den Weichnachtstagen ergibt sich eine seltene Zusammengestirnung von vier Langsamläufern: Die Spiegelung von Uranus und Neptun ist zu dieser Zeit noch immer sehr exakt. Saturn und Jupiter treten hinzu (Saturn Spiegelpunkt Neptun, Saturn, Trigon Uranus, Jupiter Spiegelpunkt Neptun, Jupiter Opposition Uranus). Alle diese Aspekte ereignen sich innerhalb weniger Tage. Während Uranus für plötzliche, überraschende Entwicklungen und Saturn für nüchterne oder hemmende Umstände spricht, verleihen Jupiter und Neptun der Zeitqualität eine idealistische Färbung.
Möglicherweise spielen Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Solidarität (Neptun) eine große Rolle. Hoffen wir, dass diese Qualitäten nicht mit einer größeren Katastrophe im Zusammenhang stehen. Weniger dramatische Entsprechungen sind starke Niederschläge/Schneefälle bzw. plötzliche Wintereinbrüche mit Blitzeis und chaotischen Verkehrsverhältnissen.
Uranus/Neptun
Die übergeordnete Konstellation von November und Dezember 2016 ist die Spiegelung von Uranus und Neptun. Sie ergibt sich im größtmöglichen Teiler 1 (Spiegelung über 0° Widder) und ist aufgrund der stationären Phasen beider Planeten in der zweiten November-Hälfte und den ganzen Dezember hindurch exakt.
Bei Uranus und Neptun haben wir es mit sehr unterschiedlichen, gleichsam polaren Energien zu tun. Uranus wird unter anderem mit plötzlichen Veränderungen und abrupten Umbrüchen in Zusammenhang gebracht. Neptun bringt das Potential für inspirierende Kreativität, steht aber gleichzeitig für die Unterminierung und Auflösung gewohnter Strukturen.
Verbinden sich Uranus und Neptun in einem dynamischen Aspekt – und die Spiegelung über die Kardinalpunkte zählt zu dieser Art von Aspekten, können diffuse, schwer einzuschätzende Zustände eine Rolle spielen und ein Klima der Unsicherheit oder Angst erzeugen. Im ungünstigsten Fall führen Geschwindigkeit (Uranus) und Auflösungsprozesse (Neptun) zu dem Gefühl der Ohnmacht bzw. – im wörtlichen oder übertragenen Sinn – zum „freien Fall“. Dementsprechend häufig korrelieren Naturkatastrophen (insbesondere Erdbeben, aber auch Überschwemmungen, Brände und Vulkanausbrüche) mit dieser Kombination, außerdem Unglücksfälle im Bereich der Luft- und Schifffahrt. Weitere Möglichkeiten sind terroristische Bedrohungen oder Erschütterungen unseres Wirtschafts- und Finanzsystems.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auch positive Entsprechungen dieser langsamen Planeten-Kombination möglich sind. Diese setzen allerdings einen hohen Bewusstseinsgrad voraus. So besteht mit Uranus die Möglichkeit, dass sich die uranischen Umbrüche und die neptunischen Auflösungsprozesse auf längere Sicht als günstig erweisen. Darüber hinaus lassen sich unbewusste Inhalte und Visionen, wie sie durch Neptun symbolisiert werden, geistig erfassen und in eine für den menschlichen Verstand nachvollziehbare Logik bringen. Dies kann zu spektakulären Entwicklungen und Erfindungen – meistens im technischen Bereich – führen.
Die aktuelle Spiegelung von Uranus und Neptun war erstmals in der Zeit von Juni bis August 2015 fällig und zeigte dramatische Entsprechungen: Zunächst erlebte China eine ernste wirtschaftliche Schwächeperiode. Ab Mitte Juni 2015 brachen die chinesischen Aktienkurse um rund 40 Prozent ein. Mit teils drastischen Maßnahmen versuchten Regierung und Notenbank gegenzusteuern – mit geringem Erfolg. Innerhalb von vier Wochen wurden rund 4 Billionen Dollar Kapital vernichtet. Die Börsen gingen weltweit auf Talfahrt. Gleichzeitig erlebte die Europäische Union ihre bis dahin schwerste Krise, als Griechenland die Staatspleite drohte und nicht abzusehen war, ob das Land überhaupt gerettet werden würde.
Die dramatischste Entsprechung der Uranus/Neptun-Verbindung war aber zweifellos die Flüchtlingskrise, welche genau um die Jahresmitte 2015 eskalierte. Noch nie zuvor hatten so viele Menschen in Europa Zuflucht gesucht. In Deutschland sprach man zunächst von 700.000 Flüchtlingen, es wurden dann über 850.000. Die Spiegelung von Uranus und Neptun symbolisierte in diesem Zusammenhang die Ohnmacht der betroffenen Menschen, aber auch die Überforderung der Helfer und die Hilflosigkeit der verantwortlichen Politiker, die keine angemessenen Lösungen fanden.
Bei der sich nun ergebenden Spiegelung handelt es sich um den letzten Übergang im aktuellen Zyklus. Wie Mitte 2015 bleibt die Verbindung über längere Zeit mit einem sehr engen Orbis bestehen, weshalb ich erneut mit markanten Entsprechungen rechne.
Autor: Olaf Staudt
Olaf Staudt, geboren 1964 in München. Seit 2000 Berufsastrologe, Seminarleiter und Autor zahlreicher astrologischer Fachartikel und Schriften. Beratungspraxis und Seminarräume in Grünwald bei München.
Internet: http://www.planetenbilder.com/
Die Zeitqualität erscheint sporadisch, in der Regel auf Monatsbeginn. Die Meinungen der Autoren sind unabhängig von astrosoftware. Die Publikationen stehen unter Copyright, Teilen mit Autorenangabe ist erlaubt.