Erich Bauer

November ist’s.

Am Ersten ist Allerheiligen und am folgenden Tag Allerseelen. Auf den Friedhöfen gedenkt man der Toten und stellt „ewige Lichter“ auf. Dieser Brauch hat heidnische Wurzeln, denn nach altem Volksglauben steigen in den Novembernächten die unerlösten Toten aus ihren Gräbern. Die Lichter dienen als magische Schutzkreise und sollen diese unglücklichen Seelen daran hindern, den Friedhof zu verlassen. In den Nordländern stellte man zusätzlich Speisen auf die Gräber, um die Toten zu besänftigen und dort zu halten, wo sie hingehören.

Dem Schutz des Lebens vor der Dunkelheit gelten auch die Umzüge der Bauern am 6. November, dem Sankt-Leonhards-Tag. Bis in unsere Zeit hinein werden an diesem Datum Kapellen umritten, die auf einer einsamen Anhöhe stehen und sicher einmal heidnische Kultplätze waren. Auch der Brauch, am 11. November, dem Sankt-Martins-Tag, eine Gans zu schlachten, hat heidnische Wurzeln: Die weisse Gans galt als Symbol des Lichts. Ihr Opfer sollte die Dunkelheit besänftigen. An selbigem Tag verschwindet im Norden die Sonne für ungefähr drei Monate unter dem Horizont.

Weckt all dies bestimmt keine große Fröhlichkeit, so wird das unsere Stimmung bestimmt noch mehr belasten, dass auch im November Corona nicht vorüber ist. Aus astrologischer Sicht läuft Planet Mars bis Mitte November rückwärts, und dann wieder vorwärts und passiert auf diesem Weg Quadrate zu Jupiter, Saturn und Pluto, drückt damit nacheinander auf die kosmischen Knöpfe, die Corona auslösen.

Liebe geschieht dann, wenn sich Gegensätze begegnen

Aber ein uraltes Ritual gegen die Pest war ja auch schon immer Tanzen und ausgelassenes Feiern. Ich wiederum möchte mich mit einer Konstellation beschäftigen, die damit vergleichbar ist, weil es die schönste Seite des Lebens verkörpert, nämlich die Liebe: Planet Mars läuft durch das Tierkreiszeichen Widder, Venus zieht bis zum 20. durch die Waage. Vom 7. bis zum 10. des Monats stehen sich die beiden ganz genau gegenüber, bilden als eine Opposition. Ein deutlicheres Zeichen für Liebe gibt es nicht. Mars ist im Tierkreiszeichen Widder zuhause und Venus in der Waage. Die Astrologie sagt, dass Liebe immer dann geschieht, wenn sich Gegensätze begegnen – so wie jetzt Mars und Venus und Waage und Widder: Wenn das Du etwas besitzt, was meinem Ich fehlt, dann wird es wie von einem starken Sog angezogen. Plus und Minus prallen aufeinander. Dazu gehört natürlich, dass das Du im Ich ebenfalls etwas findet, was ihm selbst fehlt und daher von großer Begehrlichkeit ist. Man darf also gespannt sein, wer und was rund um den 10. November in dieser Welt übereinander herfällt und wie besessenen das sucht und findet, was im selbst fehlt.

So weit, so spannend! Und wie geht es weiter?

Die meisten Begegnungen, die auf diese Weise zustande kommen, scheitern früher oder später. Es scheint, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist, etwas anzunehmen, was ihm selbst fehlt. Viel eher ist es so, dass nach einer Weile folgendes passiert: “Ich bin ich und du bist du, und auf Dauer ist es unbequem und es stört mich, dass du ganz anders bist. Das raubt mir meinen Frieden. Also werden wir uns wieder trennen.” Verstanden? Genau das, was ursprünglich der eigentliche Anlass für die kolossale Anziehung war, ist jetzt der Grund für eine Trennung.

Für Partnerschaften, die nicht in einer Scheidung enden, existiert als Alternative eigentlich nur ein Nebeneinander, ein träges, allmähliches Einschlafen.

Vielleicht ist das auch letztendlich der tiefere Grund, warum viele Menschen lieber allein bleiben. Womöglich erinnern sie sich an ein früheres Leben, in dem sie genau diese fatale Entwicklung durchgemacht haben und wollen es sich in diesem Leben ersparen. Aber es gibt auch noch eine ganz andere Lösung, und die findet sich auch im astrologischen Konzept.

Freundschaft statt Liebe

Es lautet Freundschaft statt Liebe, also Beziehungen, in denen starke emotionale oder gar unbewusste, triebhafte Anteile nicht enthalten sind. Solche Freundschaften gehören zum Konzept des Abschnitts Wassermann. Dieses Zeichen hat sich aus astrologischer Sicht von solchen Anteilen befreit. Dazu passt, dass Freundschaften in aller Regel mit gleichgeschlechtlichen Partnern eingegangen werden. Es fehlt also das, was gerade Liebe und Leidenschaft so heftig werden lassen können. Interessanterweise sind es auch gerade Wassermanngeborene, die am leichtesten homoerotische Beziehungen eingehen.

Unter diesem Gesichtspunkt dürfen wir mit großer Spannung das kommende Jahr erwarten. Da ziehen Saturn und Jupiter gemeinsam durch das Zeichen Wassermann, obendrein regiert Saturn das Jahr. Aus astrologischer Sicht ist damit der Sprung in ein ganz neues Selbstverständnis von Partnerschaft und Beziehung möglich: Statt Leidenschaft und Liebe also Freundschaft.

Ein Vorgeschmack auf die neue Zeit findet durchaus auch jetzt schon statt und zwar in der Art, dass bereits jetzt alle Welt angehalten wird, anderen Menschen nicht zu nahe zu kommen und schon gar nicht Sinnlichkeit auszutauschen. Die Mund- und Nasenmaske und der Abstand von eineinhalb Metern sollen dafür herhalten. Aus astrologischer Sicht ist dafür Planet ich war Uranus zuständig, der im Zeichen Stier steht.

Jetzt noch ein paar astrologische Details zum November

Die Sonne im Skorpion geht am 1.,2. und 3. November in Opposition zu Uranus.

Merkur läuft bis zum 3. November rückwärts und bezieht bis zum 7. November ein Quadrat zu Pluto: Ich vermute, dass da noch einmal eine gewaltige Verschärfung der Maßnahmen gegen Corona stattfinden wird.

Am 8. November ist die Opposition zwischen Mars und Venus, exakt. Mal sehen, in welches Tollhaus die Welt gelangt.

Ab dem 15. des Monats bezieht Venus Quadratsbeziehungen zunächst zu Jupiter, dann zu Pluto und am 19. des Monats zu Saturn. Ich meine, dass jetzt all das passiert, was ich zuvor angedeutet habe, nämlich dass Menschen, die sich noch vor kurzem verliebt in die Augen blickten, plötzlich feststellen, dass der andere nicht der ist, den sie sich wünschten

Noch ein paar Tage später, nämlich am 22., betritt Venus dann das Zeichen Skorpion. In Beziehungen, in denen es bis jetzt noch einigermaßen friedlich zuging, treten jetzt Zank und Trennungswünsche auf, denn Venus im Skorpion besteht in ganz besonderem Maße auf Gleichklang und Ähnlichkeit und nicht auf Unterschied.

Zum Schluss noch etwas mehr zum Lauf des Mondes: Am 15. ist Neumond, und am 30. November findet der Vollmond statt.

Ihr Erich Bauer
Erich Bauer
Die Sonne steht schräg und wirft ein Licht, das die Natur verzaubert.

Der Oktober ist ein Monat, von dem Künstler sagen, dass er noch schöner sei als der Wonnemonat Mai. Die Sonne steht schräg und wirft ein Licht, das die Natur verzaubert. Der Blick reicht weit über buntgetönte Wälder und geerntete Felder. Die Herbstzeitlose verbreitet ihren Duft der Melancholie und am Abend legt sich Nebel übers Tal, entrückt die Welt in eine andere Wirklichkeit.

Wie sich am 23. September Sommerende und Herbstanfang begegnen und ineinander übergehen, so sucht im Energiekreis der Waage auch der Mensch nach seinem anderen Teil. Für den Mann ist es eine Frau, für die Frau ist es ein Mann. Beide sind dabei wie von einer inneren Kraft beseelt, ziehen sich an und suchen Harmonie und Verschmelzung. Der Mensch wird eingefangen vom Gefühl der Liebe. Er erkennt sich in einem anderen Menschen, und findet sich selbst in ihn.

Das Phänomen der Liebe ist so alt wie die Menschheit selbst. In den meisten Religionen werden Liebesgötter verehrt wie die babylonische Ischtar, der indische Kama, die griechischen Götter Aphrodite und Eros und die römische Venus. Die Liebe wurde in unzähligen Geschichten und Gedichten besungen und sie war der Grund für manchen Krieg. Auch die zehnjährige Schlacht um Troja begann, weil Paris sich in Helena verliebte.

Nach so viel Positivem und Angenehmen über die Zeit der Waage öffnet der Blick auf die Transite ein ganz anderes Kapitel. Es ist nämlich so, dass sich das, was bereits im September begonnen hat, im Oktober nicht nur fortsetzt, sondern gefährlich zuspitzt. Ich meine den Rückwärtslauf des Planeten Mars durch das Tierkreiszeichen Widder. Der Aufenthalt dieses Planeten im Widder verdoppelt gleich von vorneherein seine Power. Wenn er dann noch wie jetzt den ganzen Monat über rückwärtsläuft, staut sich die Energie an und es kann zu gefährlichen Ausbrüchen und Explosionen kommen.

Dieser Mars – so kann man es nennen – greift die Corona-Hochburg bestehend aus Saturn, Pluto und Jupiter im Steinbock an. Es beginnt damit, dass Mars seit dem 25. September ein Quadrat zu Saturn bildet, dann am 13. Oktober ein Quadrat zu Pluto eingeht und rund um den 20. Oktober im Quadrat zu Jupiter steht. Wenn es in der astrologischen Literatur immer heißt, dass das Zeichen Waage Ausgleich bringt, vermitteln und Spannungen auflösen kann, dann müssen wir jetzt regelrecht dafür beten, dass sich das bewahrheitet. Sonst besteht die große Gefahr, dass wir eine neue Krise erleben, die sogar noch größer sein kann als die im Frühjahr. Es kommt nämlich erschwerend hinzu, dass Mars die ganze Zeit in großer Nähe zu Lilith steht.

Ab 15. Oktober läuft dann auch noch Merkur rückwärts – ein weiteres negatives Omen. Das verstärkt das dunkle Potenzial, das in dieser Zeit steckt. Venus wiederum zieht den ganzen Monat über durch das Zeichen Jungfrau, was wiederum unsere Lustgefühle bestimmt nicht in den Himmel steigen lässt.

Den ganzen Oktober über wird es also bestimmt weiterhin heißen: Masken tragen in der Öffentlichkeit!

Ihr Erich Bauer