Partnerschaftsastrologie – Suchbild

Autor: Mona Riegger

Das Partner-Suchbild

Was sucht ein Mensch unbewusst bei einem potenziellen Partner, bzw. einer Partnerin? Dies, mittels Partner-Suchbild, aus seinem/ihrem Geburtshoroskop zu filtern, erscheint auf den ersten Blick ganz einfach:

Man betrachtet lediglich im Radix einer Frau die Stellung der Sonne und des Mars´, bzw. im Radix eines Mannes, die Stellung des Mondes und der Venus.

Obwohl Uranus schon vor mehr als 200 Jahren entdeckt wurde, hat sich eines seiner Themen, nämlich die „Aufhebung der Polaritäten“, im astrologischen Kontext noch nicht wirklich durchgesetzt. So wird, ganz besonders in der Partnerschaftsastrologie, noch immer in „weibliches Suchbild“ und „männliches Suchbild“ unterschieden.

Mit meinen homosexuellen Astrologie-SchülerInnen hatte ich diesbezüglich viele fruchtbare Diskussionen, die letztendlich zu der Annahme führten, dass Homosexuelle sowohl ein weibliches als auch ein männliches Suchbild haben. Uranus lässt also doch zaghaft grüßen.

In Horoskopen von heterosexuell orientierten Menschen bewährt sich meiner Meinung nach aber immer noch folgende Vorgehensweise:

Partner-Suchbild im Horoskop einer Frau:
Sonne –> Symbol für den Lebenspartner/Ehemann/Vater der Kinder
Mars –> Symbol für den Geliebten, bzw. Partner im Anfangsstadium einer Beziehung.

Partnerinnen-Suchbild im Horoskop eines Mannes:
Mond –> Symbol für die Lebenspartnerin/Ehefrau/Mutter der Kinder
Venus –> Symbol für die Geliebte, bzw. Partnerin im Anfangsstadium einer Beziehung.
So einfach es anfänglich scheint, bedarf es doch einiger Erfahrung, die Vielschichtigkeit der in einem Horoskop beschriebenen „inneren Personen“ als eine Art „Komplettpaket“ zu deuten. Eine gute Übung hierbei ist, sich den Mars und die Sonne im Horoskop einer Frau personifiziert vorzustellen.

Ein Beispiel

Nehmen wir einmal an, Edda Muster habe einen Widder-Mars in Opposition zu Neptun und im Quadrat zur Krebs-Sonne im 6. Haus. Welches männliche Suchbild wird hierdurch beschrieben?

Personifiziert kommt der Widder-Mars sehr dynamisch und durchsetzungsstark daher. Ein Mann also, der gerne erobert und aktiv wird, wenn ihm eine Frau gefällt. Eine sensible, vielleicht auch künstlerische Seite sollte er aber ebenfalls haben, um Eddas Mars-Neptun-Opposition zu entsprechen.

Ihr Sonne-Mars-Quadrat zeigt allerdings eine Problematik an, die es schwieriger macht, aus einem anfänglichen Geliebten (Mars) letztlich einen Lebenspartner (Sonne) werden zu lassen. Widder-Mars und Krebs-Sonne sind wenig kompatibel. Ihre Entsprechungen in einer Person vorzufinden dürfte schwerfallen.

Noch ist Edda auf der Suche nach dem einen, dem all-in-one-Mann, der beide Seiten verkörpert. Je länger diese Suche erfolglos bleiben sollte, um so mehr hat sie die Chance, sich ihres komplizierten, inneren Suchbildes bewusst zu werden und damit verbundene, mögliche Projektionen zu hinterfragen. Denn letztlich spiegelt diese widersprüchliche Konstellation Eddas eigene, innere Zerrissenheit wider, die sie zwischen tatkräftigem, mutigen Tun im Außen und wohligen Geborgenheitswünschen im trauten Heim hin- und herpendeln lassen.

Stark oder schwach gestellte Planeten
Beim Betrachten des Partner-Suchbildes in einem Geburtshoroskop sollte auch ein Augenmerk auf die Zeichen-Stellung der Suchbild-Planeten (Sonne, Mond, Mars, Venus) im Hinblick auf ihre Stärken und Schwächen gerichtet werden.

Wem diese Einteilung nicht geläufig ist, hier eine Auflistung:

Planeten im Domizil = sehr stark
Sonne in Löwe, Mond in Krebs, Venus in Stier und Waage, Mars in Widder und Skorpion

Planeten in Erhöhung = stark
Sonne in Widder, Mond in Stier, Venus in Fische, Mars in Steinbock

Planeten im Fall = geschwächt
Sonne in Waage, Mond in Skorpion, Venus in Jungfrau, Mars in Krebs

Planeten im Exil = sehr schwach
Sonne in Wassermann, Mond in Steinbock, Venus in Widder und Skorpion, Mars in Stier und Waage

Ein Mann z. B., mit dem Mond im Steinbock und der Venus im Skorpion, hat beide weiblichen Planeten „im Exil“ und damit schwach gestellt. Dies könnte schon im Vorfeld der Betrachtung auf ein etwas kompliziertes Verhältnis zum weiblichen Prinzip hindeuten.

Das gleiche gilt natürlich umgekehrt für eine Frau mit beispielsweise Sonne in Wassermann und Mars in Stier. Hier wären beide männlichen Prinzipien im Exil.

Stehen dagegen die Suchbild-Planeten in Erhöhung oder im Domizil, dürfte das  Verhältnis zum Gegengeschlechtlichen wesentlich entspannter sein.

Aspekte der Planeten
Das größte Augenmerk sollte auf den Aspekten zu Sonne, Mond, Venus und Mars liegen. Sie beschreiben die Themen der unbewusst gesuchten Person am deutlichsten.

So wird ein Mann mit einem Krebs-Mond in Konjunktion zu Uranus einen ganz anderen Typus Frau anziehend finden, als wenn er einen Krebs-Mond im Sextil zur Stier-Venus hätte.

Eine Fische-Sonne in Opposition zu Uranus/Pluto kreiert im Horoskop einer Frau ein komplett anderes Suchbild als eine unaspektierte Fische-Sonne.

Ein disharmonisch aspektierter Mars und eine harmonisch aspektierte Sonne im Horoskop einer Frau könnten Hinweise darauf sein, dass die Anfangszeit einer Beziehung von vielen Schwierigkeiten gekennzeichnet ist, die sich aber, je verbindlicher die Beziehung wird, lösen lassen.

Die jeweiligen Suchbilder, bilden Themen ab, die häufig auf potenzielle Partner projiziert werden. Letztlich sind es aber Muster, die wir selbst in uns tragen. In dem Maße, wie wir uns diesen Mustern stellen und an ihnen arbeiten, befreien wir mögliche Partner und Partnerinnen von der Aufgabe, uns diese Themen immer wieder spiegeln.

Fortsetzung folgt

Mona Riegger ist seit 1980 als Astrologin beratend und unterrichtend tätig. Buchautorin, Dozentin und Herausgeberin des astrologischen Online-Magazins „Sternwelten“ www.sternwelten.net

Kontakt: info@astrologie-in-berlin.de
Internet: http://www.astrologie-in-berlin.de